„Durch die Renaturierung von artenreichen Blühwiesen und Trockenrasen durch gezielte Wanderschäferei mit Kaschmirziegen und späten Heuschnitten kann ich meine Heimatgemeinde ein kleines Stück lebenswerter und artenreicher machen,“
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Youth Lead the Change: Die ersten 14 jungen Preisträger:innen freuen sich über die ersten 100.000 Euro bei Changemaker #nature - Erfolgreicher Start des größten Biodiversitätsprojekts für Jugendliche und Jugendorganisationen in Österreich ...
Wien (OTS) - Aus insgesamt 43 Einreichungen wählte die junge Jury aus dem ersten Call 14 herausragende Projekte aus, die sich über die Förderung durch die BILLA Stiftung Blühendes Österreich und den Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums freuen dürfen. Dabei werden insgesamt 100.000 Euro ausgeschüttet, bei einem gesamten Projektvolumen von 170.000 Euro.
Die Projektideen stammen von der Landjugend genauso wie von „Streetwork“-Jugendarbeiter:innen, jungen Landwirt:innen oder Studierenden. Der ländliche Raum ist dabei ebenso vertreten wie das urbane Umfeld. Die ausgewählten Projekte leisten einen wertvollen Beitrag zu Schutz, Erhalt und Verbesserung von hochwertigen und bedrohten Biotoptypen wie Trockenrasen, extensiv genutzten Weidelandschaften, Feuchtgebieten sowie Feuchtwiesen und haben einen Impact auf der Fläche von mehr als 40 Hektar. Ob Maßnahmen für Blühflächen mit heimischen Wiesenarten, Gewässer, Fledermäuse, Hecken mit heimischen Gehölzen, Schmetterlinge, Obstbäume oder Smaragdeidechsen – die inhaltliche Bandbreite der Ideen für mehr Biodiversität und Artenvielfalt ist groß. In die Projekte sind hunderte Jugendliche und junge Erwachsene in 14 Projekten involviert.
Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert. (Quelle: offizielle Presseaussendung "Blühendes Österreich")
Blühwiesen entstehen nur durch eine gezielte Bewirtschaftung. Das bedeutet, die Wiese muss relativ spät das erste Mal gemäht und das Mähgut muss abtransportiert werden. Das vielerorts übliche Häckseln ist keine Alternative, da dadurch einerseits eine Filzschicht entsteht, und andererseits der Nährstoffgehalt der Wiese zu hoch bleibt. Wenn eine Blühwiese nicht bewirtschaftet wird, würde sie in recht kurzer Zeit durch diverse Sträucher verbuschen, und alle Wiesenblumen, Kräuter und seltene Insekten, Schmetterlinge, Wildbienen und Kriechtiere würden verschwinden.
Die Blühwiesen die wir pflegen, entwickeln sich zu wahren Juwelen auf denen auch wieder Blühpflanzen wachsen, die vielerorts schon verschwunden sind. Aber auch seltene Orchideen, kostbare Wildkräuter und im Herbst verschiedene Arten von Enzian haben durch diese Art der Bewirtschaftung wieder eine Überlebenschance. Mit dem Erhalt dieser seltenen Pflanzen, tragen wir zudem auch zum Erhalt bzw. zur Steigerung der Biodiversität im Tierreich bei (Schlangen, Frösche, Heupferdchen, Gottesanbeterinnen, Grillen, Schmetterlinge, u.v.m.). Der späte, erste Grasschnitt gibt aber auch spät geborenen Rehkitzen die Möglichkeit geschützt aufzuwachsen. Gehen wir behutsam damit um und zerstören wir dies Biotope nicht.
Um der Verbuschung entgegenzuwirken, wandern wir mit unseren Kaschmirziegen auf die Wiesenränder und durch ihre Vorliebe für Sträucher und Büsche drängen sie diese durch gezielten Verbiss zurück bzw. vermeiden ein Überhandnehmen.
Den ersten Heuschnitt dieses Jahres konnten wir dank des sonnig, heißen Wetters am 20. Juni trocken einbringen. Durch die schonende Mähweise mit dem Balkenmäher, überleb(t)en auch alle Kleinlebewesen in der Wiese und die Grillen können fröhlich weiterzirpen.